Repertoire

Der kleine Muck

Thomas R. Niekamp/Gabrielle Krusenbaum (nach Wilhelm Hauff)

Nach dem Tod des Vaters zieht Muck in die Welt, um sein Glück zu finden. Vertrauensvoll und zuversichtlich gelangt er in eine fremde Stadt und tritt in den Dienst der geheimnisvollen Frau Ahavzi...! Doch auch dort wiederholt sich sein Schicksal. Nach spannenden Abenteuern kann Muck seinen Peinigern zu guter Letzt ein Schnippchen schlagen: Gestärkt und selbstbewusst ist er schließlich Gewinner! Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben eine faszinierende Kombination von Erzählung, Gesang, Schauspiel und Figurenspiel!

Im Haus der Frau Ahavzi verschafft sich der kleine Muck Zauberpantoffeln und ein Stäblein, das vergrabene Schätze aufspürt. Nun will er dem Sultan seine Dienste als „Kurier“ antragen. Nach seinem Sieg gegen den schnellsten Läufer des Sultans wird Muck zum Oberschnellläufer gemacht. Die eifersüchtige Dienerschaft beginnt Ränke zu schmieden... Der Schatzmeister bezichtigt ihn, Gold aus der Schatzkammer gestohlen zu haben. Muck wird in den Kerker gebracht. Verzweifelt lässt Muck den Sultan rufen und um frei gelassen zu werden verrät er ihm sein Geheimnis. Der Sultan behält Mucks Schätze und jagt ihn fort.

Muck gelangt nach langer Wanderung zu einer Oase, wo er sich endlich stärken und ausruhen kann. Er isst köstliche Feigen, die an zwei Bäumen wachsen. Plötzlich sieht er sein entstelltes Spiegelbild: Er hat Eselsohren und eine riesige Nase. Traurig schläft er ein. Er träumt, dass er Früchte vom zweiten Baum essen soll! Er folgt dem Traum - und genesen füllt er seine Taschen mit den verzauberten Früchten. Zurück in der Stadt verkauft er dem Küchenmeister des Sultans die Früchte. Schon bald ist Geschrei im Palast: Sultan und Gefolge sind mit prächtigen Riechorganen und Eselsohren verziert. Muck erscheint als Arzt, um die Gepeinigten zu heilen. Als der Sultan an der Reihe ist, lässt Muck sich zunächst als Lohn seinen Stab und die Pantoffeln geben – und verschwindet Dank der Pantoffeln in den Lüften. Den Sultan lässt er mit Eselsohren zurück!

Wilhelm Hauff, 1802-1827, studierte von 1820 bis 1824 an der Universität Tübingen Theologie und wurde zum Dr. phil. promoviert. Hauff starb kurz vor seinem 25. Geburtstag an Typhus.

Hauffs Märchen fallen in die spätromantische Literaturphase. Der erste Band um die Rahmenerzählung Die Karawane enthält orientalische Märchen, wie auch „Der kleine Muck“.

Dieses Märchen verfasste Hauff in der verschachtelten Erzählform der „Märchen aus 1001 Nacht“ und der ihm eigenen, wohlgeformten Sprache der Romantiker. Genau das richtige Stück für Kinder, die oft in einer immer schneller werdenden Zeit keine Muße zum Zuhören finden.

Anders als Hauff, der natürlich im Rahmen der Wertevorstellungen des 19. Jahrhunderts dachte, stellt Autor Thomas R. Niekamp dem naiven, aber großherzigen Muck jedoch einen fürsorglichen Vater zur Seite. Dieser gibt Muck auch seine wichtigste Lebensweisheit mit auf den Weg: „Teile dein Glück mit den Anderen – denn geteiltes Glück ist doppeltes Glück!“

Stückszene - Der kleine Muck

Spieldauer: 65 Minuten o. Pause
Alterseignung: ab 6 Jahren
Spiel: Thomas R. Niekamp

Regie: Gabrielle Krusenbaum
Text: Thomas R. Niekamp, Gabrielle Krusenbaum
Figuren: Christian Schweiger
Kostüme: Elke Schmidt, Alexandra Walasiak
Musik: Peter Dirkmann
Bühnenbild: Rafael Niekamp, Alexandra Walasiak
Fotos: Maya Nolte

Platzbedarf / Technik