In 80 Tagen um die Welt

Inhalt

Phileas Fogg schließt eine schicksalhafte Wette ab: eine Reise um die Erde – in nur 80 Tagen. Die Zeit ist der gefährlichste Gegner der Wette. Selbst die kleinste Verspätung bringt das Unternehmen zum Scheitern. Fogg macht sich mit seinem Diener Passepartout auf den Weg. Das Dampfschiff Mongolia bringt sie nach Suez. Dort interessiert sich ein gewisser Mr. Fix ein Bisschen zu sehr für Phileas Fogg: Fix ist ein britischer Detektiv! Er ist einem englischen Bankräuber auf der Spur, dessen telegrafische Beschreibung haargenau auf Fogg passt. Fix ist gezwungen, sich den beiden Reisenden an die Fersen zu heften und ist im Stillen bemüht die Weiterfahrt zu behindern. Er muss Zeit gewinnen um Fogg verhaften zu können, sobald ein Haftbefehl eintrifft.

In Indien befreien die beiden Protagonisten auf halsbrecherische Weise Frau Aouda, die Witwe eines Maharadschas. Aouda begleitet die beiden. Das Quartett reist über China, Japan und Amerika endlich zurück nach England. Die kostspielige Wette scheint noch mit letzter Kraft gewonnen. Doch zurück auf englischem Boden verhaftet Inspektor Fix den vermeintlichen Bankräuber Fogg. Als sich das Missverständnis aufklärt, ist es bereits zu spät. Die Millionenwette scheint verloren.

Scheint verloren! Fogg‘s Reise verlief immer nach Osten. Dabei wurde die Datumsgrenze passiert und ein Tag gewonnen. Trotz Fogg’s genauer Buchführung blieb das völlig unbemerkt. Als Passepartout am Morgen nach dem Desaster das Aufgebot für seinen Herrn und Frau Aouda bestellen will wird klar: Die Wette ist gewonnen!

 

Inszenierung

Die rasante Abenteuergeschichte demonstriert die Bedeutung von Wagemut und Vision für das Bewältigen großer Aufgaben. Die Hauptfiguren sind als originelle Typen angelegt: der exzentrische englische Gentleman Fogg, der impulsive Franzose Passepartout, der hartnäckige Wadenbeißer Detektiv Fix. Pedantische Pünktlichkeit und die typisch britische Stiff Upper Lip, die „Steife Oberlippe“ eines englischen Gentleman sind Fogg‘s Generaltugenden. Er zeigt bis zum Ende der Story keine Gefühle. Ganz im Gegensatz dazu steht der temperamentvolle Diener Passepartout. Der lebhafte Franzose bildet den nötigen Kontrast.

Gegensätzliche Charaktereigenschaften und Anspielungen auf Klischees anderer Nationen und Berufsstände der Zeit um 1872 sind es, die dem Roman einen charmanten Witz verleihen. Darüber hinaus erzeugen sie, im Falle von Passepartout und dem Antagonisten Inspektor Fix, die Dynamik, die die Handlung spannend macht. Unsere Inszenierung bedient sich eines geschickten Kunstgriffs: Urenkel „Phil“ berichtet als heutiger Erzähler von den Reiseabenteuern seines Urahnen. Das gibt ihm die Möglichkeit, auf gesellschaftliche, politische und kulturelle Klischees der Romanvorlage einzugehen und sie zu explizieren.

Beim Happy-End sind die Nebenschauplätze der Geschichte aber unwichtig. Phileas Fogg hat etwas Entscheidendes gefunden: Die Liebe seines Lebens.

 

Eignung    

GS Jahrgang 1-4 / Sek I Klassen 5+6

Gattung    

Schauspiel + Erzähltheater / Einsatz von Tischfiguren